Lesen Sie auf dieser Seite wie der Marktplatztag verlaufen ist, holen Sie sich durch die unten genannten Beispiele Anregungen für Tauschgeschäfte oder sehen Sie sich den Film von Thomas Heyse zum »Marktplatz der Guten Geschäfte« Region Rendsburg an.
Berichte, Stimmen und Eindrücke vom Marktplatz 2012 können Sie jetzt auch in der schriftlichen Dokumentation von Birthe Dierks nachlesen.
Berichte, Stimmen und Eindrücke vom Marktplatz 2012 können Sie jetzt auch in der schriftlichen Dokumentation von Birthe Dierks nachlesen.
Rendsburg, 22. Juni 2012
Tauschhandel statt Geldgeschäfte
»Marktplatz
der Guten Geschäfte« im Rendsburger Kulturzentrum
33 Vertreter von
Unternehmen und gemeinnützigen Einrichtungen waren der Einladung gefolgt und
trafen sich am 20. Juni zu einer 90-minütigen Handelszeit im Rendsburger
Kulturzentrum »Hohes Arsenal«. Ihr gemeinsames Ziel lautete »Gute Geschäfte« abzuschließen. Der Marktplatz bot regionalen Unternehmen und gemeinnützigen
Organisationen die Möglichkeit, in ungezwungener Atmosphäre geldlose
Tauschgeschäfte einzugehen und auf diese Weise innovative
Kooperationsmöglichkeiten zu entdecken.
»Mithilfe
der Marktplatzmethode haben wir einen Raum geschaffen, in dem Sie als Vertreter
der Wirtschaft und des gemeinnützigen Sektors sich kennen lernen und gemeinsame
Projekte vereinbaren können, die auf einem Geben und Nehmen beruhen und damit
für beide Partner einen Mehrwert darstellen«, erklärt Mitorganisatorin Lena
Mäusezahl vom Nordkolleg Rendsburg.
Per Gongschlag erfolgte
der Startschuss. In der folgenden Handelsphase waren der Kreativität keine
Grenzen gesetzt: Moderationstechnik-Seminar gegen Klangschalen-Therapie,
Marketing-Beratung gegen Bücherei-Rallye, Gartenmöbel gegen Kräuterseminar. Die
Marktbeschicker veranschaulichten ihre Gesuche und Gebote mit Kostümen,
Bauchläden und mitgebrachten Arbeitsmaterialien. So fuhren sie mit Fahrrädern
durch den Saal, hatten Harke und Blumenkorb dabei oder nutzten sich selbst als
Plakatwand. Geschäftig und in rasanter Geschwindigkeit wurden zahlreiche Vereinbarungen
zwischen Unternehmen und Gemeinnützigen getroffen und schriftlich fixiert. Als
der Gong erneut ertönte, waren 41 »Gute Geschäfte« vereinbart worden.
Die Idee den »Marktplatz
der Guten Geschäfte« in Rendsburg umzusetzen, entstand vor über einem Jahr aus Begeisterung.
Während die Veranstaltung in Kiel stattfand, beschlossen Andreas Breitner und
Lena Mäusezahl dieses Format in die Region Rendsburg zu tragen. »Dass die
Marktplatzmethode ein Erfolgsmodell darstellt, zeigt sich darin dass bisher
über 150 Marktplätze in ganz Deutschland stattfanden, darunter auch in Kiel,
Flensburg, Neumünster und in Norderstedt«, berichtet Lena Mäusezahl. Eröffnet
wurde der Marktplatz von Anja Ilgenstein, die den Schirmherren und Mitinitiator
Breitner vertrat: »Je weniger Geld im Spiel ist desto kreativer werden die
Ideen! Für mich steht ein Markt für frische Produkte aus und für die Region,
für Kommunikation und für fairen Handel. Sie alle haben heute Ihre Waren
mitgebracht. Das sind Kompetenz und Fachwissen, Talente und Fähigkeiten,
Werkzeuge und Produkte. Diese bieten Sie zum Tausch an. Hier entstehen
Kooperationen abseits von Thermoskannen und Besprechungsräumen. Erobern Sie
neue Wege!« so die zweite stellvertretende Bürgermeisterin.
Organisiert wurde der
Marktplatz vom Landeskulturverband Schleswig-Holstein e.V., Nordkolleg
Rendsburg, RD-Marketing, der Stadt Rendsburg und dem Unternehmensverband
Mittelholstein e.V. Die Marktplatz Methode stammt aus den Niederlanden. Seit
2006 engagiert sich die Bertelsmann-Stiftung erfolgreich für die Verbreitung
innerhalb Deutschlands.
Ziel ist es durch die
Vereinbarung von ersten gemeinsamen Projekten langfristige Kooperationen
zwischen Wirtschaftsunternehmen und gemeinnützigen Einrichtungen anzustoßen.
Letztlich geht es darum eine zukunftsfähige Gesellschaft zu schaffen, in der
Unternehmen und Gemeinnützige an einem Strang ziehen und sich gegenseitig
unterstützen.
Der Grundstein dafür
konnte am Mittwoch in Rendsburg gelegt werden. Unternehmen und Gemeinnützige
wurden seit Mai 2012 in Informationsveranstaltungen und Workshops auf ihren
Auftritt auf dem Marktplatz vorbereitet und erschienen mit fantasievollen
Verkleidungen und konkreten Tauschangeboten im Gepäck. Teilnehmer und Organisationsteam
waren sich einig: »Dies wird sicher nicht der letzte Marktplatz der Guten
Geschäfte in der Region Rendsburg gewesen sein.«
Bild 1
(links): Mit bunten Verkleidungen
(hier das
Mehrgenerationenhaus Rendsburg) präsentierten die Teilnehmer ihre
Tauschangebote
Mehrgenerationenhaus Rendsburg) präsentierten die Teilnehmer ihre
Tauschangebote
Bild 2
(mittig): Im Kulturzentrum Hohes
Arsenal fanden sich
schnell erste Verhandlungspartner
schnell erste Verhandlungspartner
Bild 3
(rechts): Susanne Mau, Lena
Mäusezahl und Anja Ilgenstein
(v.l.n.r.) freuten sich über 41 getroffene Vereinbarungen
(v.l.n.r.) freuten sich über 41 getroffene Vereinbarungen
Beispiele für Tauschgeschäfte, die auf dem »Marktplatz der Guten Geschäfte«
Region Rendsburg geschlossen wurden:
- Ein Finanzdienstleister bietet ein Seminar für 15 Jugendliche mit dem Fokus »Erste Hilfe in Sachen Geld« an und erhält im Gegenzug von einer Pflegeeinrichtung Beratung zum Thema Pflegeversicherung.
- Eine Trainerin gibt den Mitarbeitern einer kulturellen Einrichtung einen 1,5 stündigen Stimmbildungs-Workshop. Diese revanchieren sich durch die Weiterempfehlung und Vermittlung der Trainerin an andere kulturelle Einrichtungen.
- Ein Steuerbüro übergibt einer kulturellen Einrichtung Gartenmöbel. Im Gegenzug erhalten die Mitarbeiter des Steuerbüros ein Kräuterseminar.
- Eine Kommunikationsberatung informiert eine kulturelle Bildungseinrichtung in Sachen Telefon, Festnetz und Mobilfunk. Dafür erhalten die Mitarbeiter bis zu 4 Freikarten für eine Veranstaltung der Einrichtung.